10. September 2024

Familienfreundliches Tirol: So gelingt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Landesrätin Cornelia Hagele mit Kindern
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LRin Cornelia Hagele: "Familien stärken, Beruf und Familie vereinen."
In Zeiten, in denen beide Elternteile oftmals berufstätig sind, gewinnt eine verlässliche Kinderbildung und Kinderbetreuung immer mehr an Bedeutung. Ein entscheidender Baustein in diesem Zusammenhang ist das Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes.

Mit Herbst startet in vier Pilotregionen die geplante schrittweise Umsetzung in Tirol. Ab September 2026 soll dann tirolweit erstmals in Österreich gesetzlich geregelt werden, dass jedes Kind ab dem zweiten Geburtstag ein Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes hat. Die Vermittlung hilft Eltern, beruflich flexibel zu bleiben, während ihre Kinder gut versorgt sind. „Damit schaffen wir die Grundlage für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, betont Bildungslandesrätin Cornelia Hagele.

Unterstützung bei der Kinderbetreuungssuche

In der Koordination der Plätze arbeiten das Land Tirol und die Gemeinden eng zusammen, um die Eltern aktiv bei der Suche nach einem passenden Platz für ihr Kind zu unterstützen. Dabei kommen sogenannte Koordinierungsstellen ins Spiel und helfen bei der Suche und Anmeldung. Steht der gewünschte Platz, für den sich die Eltern über die Anmeldeplattform beworben haben, nicht zur Verfügung, vermitteln die Koordinierungsstellen einen passenden Platz im Wohnort, in der Region oder am Arbeitsort der Eltern.

Verbesserte Angebote für Familien

Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielen unter anderem das regionale Angebot an Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen, tägliche Öffnungszeiten, Betriebstage und das Angebot eines Mittagessens eine wesentliche Rolle. In den vergangenen Jahren konnten 14 neue Einrichtungen, 42 zusätzliche Gruppen und 1.028 neue Betreuungsplätze geschaffen werden. Dadurch können aktuell über 97 Prozent der über Dreijährigen und 34 Prozent der unter Dreijährigen in einer Kinderbildungseinrichtung gebildet und betreut werden. Viele Einrichtungen bieten mittlerweile auch flexible Betreuungszeiten an. So lässt sich der Alltag auch bei unregelmäßigen Arbeitszeiten besser planen. Gerade für Eltern, die im Schichtdienst arbeiten, ist diese Flexibilität von Vorteil.

Frühkindliche Bildung im Fokus

„Durch die frühe Eingliederung der Kinder in das Bildungssystem wird eine höhere Bildungsdurchlässigkeit ermöglicht. Kinder werden dabei von Beginn an gefördert. Das schafft Chancengleichheit für alle Kinder“, ist die Landesrätin überzeugt. Deshalb wird neben einem Betreuungsplatz auch die bestmögliche Bildung für alle Kinder in Tirol sichergestellt. Die Einrichtungen bieten ein hochwertiges Bildungsangebot an, das speziell auf die Bedürfnisse der Kleinsten abgestimmt ist. Dabei spielt vor allem die Sprachförderung eine wichtige Rolle, um beispielsweise die Integration zu stärken und mögliche Sprachdefizite frühzeitig abzubauen. „Im frühen Kindesalter fällt der Spracherwerb noch wesentlich leichter als zu einem späteren Zeitpunkt. Grund genug, die Sprachentwicklung als Schlüssel späterer Teilhabe zu fördern und allen Kindern den Weg für ihren weiteren Bildungsweg zu ebnen“, sagt LRin Hagele.

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